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Was bedeutet ein auffälliger PAP-Abstrich?

Nach seinem Erfinder George Papanicolaou benannt, ist der PAP-Test eine der wichtigsten Abstrichuntersuchungen in der Gynäkologie und dient der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Ab dem 20. Lebensjahr empfehlen wir allen Patientinnen regelmäßig einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zu uns zu kommen. Diese Untersuchung ist für Sie kostenlos und wird von den Krankenkassen übernommen. Auch der PAP-Abstrich ist Teil der Vorsorgeuntersuchung: Mit ihm können Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen erkannt werden. Dabei werden Zellen mit einem Bürstchen oder einem Spatel von der Oberfläche sowie aus dem Inneren des Gebärmutterhalses entnommen und anschließend im Labor untersucht. So können Zellveränderungen erkannt werden, die auf Krebs oder seine Vorstufen hinweisen.

HP-Viren als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs

Die Ursache für Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen sind oft HP-Viren – humane Papillomaviren. 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen erkranken einmal in ihrem Leben an einer HPV-Infektion. Dies geschieht häufig unbemerkt, verursacht keine Symptome und heilt in den meisten Fällen innerhalb von zwei Jahren folgenlos aus. Bei einem kleinen Teil allerdings bleibt die Infektion bestehen und kann nach fünf bis zehn Jahren zu Gebärmutterhalskrebs führen. Durch die regelmäßige jährliche Vorsorge kann eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs oder ihre Vorstufen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Weitere ausführliche Informationen – auch zur HPV-Impfung – finden Sie in unserem Artikel „Schützen Sie sich bestmöglich vor Gebärmutterhalskrebs„.

Was kann ich bei Verdacht auf eine HPV-Infektion tun?

Leider gibt es momentan noch keine Medikamente, mit denen eine HPV-Infektion geheilt werden könnte. Das bedeutet, Ihre Immunabwehr muss alleine mit der Krankheit fertig werden. Ein auffälliger Abstrich wird überzufällig bei Frauen festgestellt, die rauchen, eine schlechte Immunabwehr haben, häufig unter anderen genitalen Infektionen leiden oder bereits über längere Zeit die Antibabypille einnehmen. Daher empfehlen wir Ihnen den Verzicht auf Zigaretten und eine gesunde Lebensweise. Geregelter Schlaf und die Vermeidung von Dauerstress sind genauso hilfreich, wie die Vermeidung von körperlicher und seelischer Überlastung. Ein Verdacht auf eine Scheideninfektion sollte zudem abgeklärt werden.

Was passiert bei einem auffälligen PAP-Abstrich?

Zeigen sich im PAP-Test leichte Zellveränderungen werden wir Ihren Abstrich regelmäßig, z. B. im Abstand von drei Monaten, kontrollieren. Wir können Sie beruhigen: Der Großteil der Infektionen heilt folgenlos aus. Bleibt Ihr Abstrich über einen längeren Zeitraum auffällig, empfehlen wir Ihnen die Entnahme einer Gewebeprobe: entweder als gezielte Biopsie oder als Konisation.

Bei der Biopsie wird aus dem auffälligen Bereich am Muttermund – an der Oberfläche des Gebärmutterhalses – unter lupenvergrößernder Sicht eine Gewebeprobe entnommen. Dies ist ein relativ kleiner ambulanter Eingriff. Bleibt der Befund der Biopsie unklar oder liegt der verdächtige Bereich im Gebärmutterhalskanal, wo er mit der Lupe nicht mehr ausreichend eingesehen werden kann, ist eine Konisation nötig. Dabei wird mit einem Laser oder einer Drahtschlinge ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Muttermund und aus dem Gebärmutterhals entfernt. Dieser Eingriff wird ambulant und in Vollnarkose durchgeführt. Ziel der Konisation ist es den auffälligen Bereich im Gesunden zu entfernen. Zudem wird auch die Gebärmutterhalsschleimhaut ausgeschabt, um mögliche Ausdehnungen von bösartigen Zellen auf die Gebärmutterhöhle auszuschließen. Ist die Konisation positiv verlaufen und zeigen die Schnittränder des entnommenen Gewebes einen gesunden Rand, ist keine weitere Therapie notwendig.

Reicht eine Konisation nicht aus um das auffällige Gewebe zu entfernen, sind weitere Operationen notwendig. Dabei wird immer versucht, die Gebärmutter zu erhalten. Vor allem, wenn Sie auch nach der Erkrankung Kinder bekommen möchten. Ist der Krebs allerdings schon in tiefere Gewebeschichten vorgedrungen, ist die Entfernung der Gebärmutter – eine Hysterektomie – erforderlich. Bei solch größeren Operationen im kleinen Becken wird außerdem angrenzendes Gewebe mit den Lymphknoten entfernt.

Durch regelmäßige Vorsorge ist eine frühzeitige Behandlung möglich

Frauen, die regelmäßig einmal im Jahr einen Vorsorgetermin wahrnehmen, haben gute Chancen, dass eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs frühzeitig durch den PAP-Abstrich erkannt und behandelt werden kann. Aus diesem Grund legen wir Ihnen die regelmäßige Vorsorge sehr ans Herz und erinnern Sie gerne daran. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auch in einem Merkblatt des gemeinsamen Bundesauschusses zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Haben Sie weitere Fragen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs oder zum weiteren Vorgehen bei einem auffälligen PAP-Abstrich? Sprechen Sie uns gerne an.