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Tipps bei Scheidentrockenheit

Über eine trockene Scheide sprechen viele Frauen nur ungerne. Ein unangenehmes Brennen oder Jucken sowie Schmerzen beim Sex sind typische Symptome vaginaler Trockenheit. Für uns ein ganz normales Thema, bei dem wir Ihnen gerne zur Seite stehen.

Alle Frauen scheiden täglich eine weißlich-milchige und geruchlose Flüssigkeit aus, den sogenannten Ausfluss – auch Weißfluss oder Fluor genannt  – der bei jeder Frau unterschiedlich ist. So variiert die Menge sowohl von Frau zu Frau als auch in den unterschiedlichen Zyklusphasen. Bei Scheidentrockenheit wird nicht ausreichend Feuchtigkeit produziert. Es entstehen Gefühle wie Trockenheit, Brennen, Jucken im Vaginalbereich, Schmerzen beim Sex oder ein Ziehen im Unterleib. Besonders häufig sind Frauen in den Wechseljahren betroffen, aber auch bei jüngeren Frauen kann die Scheide trocken sein.

Vaginaler Ausfluss schützt vor Keimen und hilft beim Sex

Warum produzieren wir eigentlich Scheidenflüssigkeit? Das vaginale Sekret besteht aus Flüssigkeit des Gebärmutterhalses und der Schleimhautzellen. Es hat die Aufgabe, Infektionen der weiblichen Genitalien zu verhindern. Eine sehr gute und wichtige Funktion. Bedingt wird diese Schutzfunktion hauptsächlich durch die große Anzahl an Milchsäurebakterien: Sie sorgen für ein saures Milieu, in dem sich Krankheitserreger nicht vermehren können. Wird nicht ausreichend Flüssigkeit produziert und ist die Scheide zu trocken, kommt es zu Verletzungen und Einrissen. Das ist auf der einen Seite schmerzhaft, auf der anderen Seite können so auch Keime eindringen. Eine große Rolle spielt die Scheidenflüssigkeit auch beim Sex. Durch die sexuelle Erregung wird die Flüssigkeitsmenge in kurzer Zeit auf das Dreifache erhöht. Das sorgt für eine gute Gleitfähigkeit, vermindert die Reibung und beugt Verletzungen vor.

Jede dritte Frau in der Menopause leidet unter Scheidentrockenheit

Hormonelle Ursachen während der Wechseljahre sind der häufigste Grund für Scheidentrockenheit: Jede dritte Frau in der Menopause ist davon betroffen. In den Wechseljahren nimmt die Anzahl der Östrogene ab. Das hat eine abnehmende Durchblutung der Scheide und eine dünnere Haut – die sogenannte vaginale Atrophie – zur Folge. Dadurch nimmt die Verletzlichkeit zu, es kommt leichter zu Schleimhauteinrissen und daraufhin zu einem Jucken und Brennen, gegebenenfalls auch zu Infektionen im Vaginalbereich. Vor allem beim Sex wird nicht mehr ausreichend Vaginalsekret produziert.

Scheidentrockenheit bei jungen Frauen

Auch jüngere Frauen können Probleme mit einer trockenen Scheide haben. Die Ursachen sind vielfältig und können sowohl körperlicher als auch seelischer Natur sein. Einige junge Frauen weisen – wie in der Menopause – ebenfalls eine zu niedrige Östrogenkonzentration auf. Durch die Einnahme der Pille kann die körpereigene Östrogenproduktion so sehr gedrosselt werden, dass die Menge an Östrogen in der Scheide zu gering ist, um genug Ausfluss herzustellen. Körperliche Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder die Folgen einer Krebsbehandlung z. B. durch eine Chemo- oder Antihormontherapie können ebenfalls der Grund für eine vaginale Trockenheit sein. Seelische Ursachen liegen z. B. in Ängsten, Stress und Nervosität.

Weitere Ursachen für Scheidentrockenheit

Manchmal ist das Problem auch hausgemacht. So können zum Beispiel übermäßiger Nikotin- und Alkoholgenuss die Scheidentrockenheit verstärken. Auch eine übertriebene Intimhygiene kann Auslöser vaginaler Trockenheit sein. Für die Reinigung der äußeren Scheide reicht meistens klares Wasser oder eine sanfte Waschlotion. Seife sollten Sie nicht benutzen, sie kann das schützende saure Milieu der Scheidenflüssigkeit zerstören. Auch eine unzureichende sexuelle Erregung der Frau kann dazu führen, dass beim Sex nicht genug Scheidenflüssigkeit produziert wird.

Was können Sie bei einer trockenen Scheide tun?

Haben Sie dauerhafte Beschwerden, scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen. Die Ursachen für Scheidentrockenheit können vielfältig sein. In einem ausführlichen Gespräch und einer gynäkologischen Untersuchung lässt sich die Ursache meistens klären. Gemeinsam finden wir eine individuelle Lösung für Sie.

Ist ein Hormonmangel die Ursache, kann eine erfolgreiche Behandlung häufig mit östrogenhaltigen Cremes oder Zäpfchen durchgeführt werden. Gegebenenfalls ist eine Hormonersatzbehandlung z. B. mit Tabletten sinnvoll. Alternativ gibt es auch hormonfreie Gele und Salben z. B. auf Basis von Fetten, Hyaluronsäure oder Phytosoja. Auch hier beraten wir Sie gerne. Sind seelische Verspannungen oder Stress für die Scheidentrockenheit verantwortlich, empfehlen wir Ihnen Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training.

Scheidentrockenheit beim Sex kann oft mit Gleitgelen oder Cremes behoben werden. Achten Sie darauf, dass die Präparate wasserlöslich sind und Kondome nicht angreifen.

Benutzen Sie bei trockener Scheide besser keine Tampons

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Neigen Sie zu Scheidentrockenheit, könnten Sie während der Periode auf Tampons verzichten. Sie saugen nicht nur das Menstruationsblut, sondern auch das Scheidensekret auf.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema Scheidentrockenheit? Sprechen Sie uns gerne an.