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Eisenmangelanämie – Symptome, Ursachen und Behandlung

Viele Frauen kennen das Problem: Die Eisenmangelanämie mit ihren klassischen Symptomen wie beispielsweise Müdigkeit und blasse Haut ist die häufigste Form der Blutarmut. Mit einer ausgewogenen Ernährung können Sie einem Eisenmangel in vielen Fällen vorbeugen.

Eisen ist ein zentraler Baustein für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Er verleiht den roten Blutkörperchen – auch Erythrozyten genannt – nicht nur ihre Farbe, sondern ist auch für den Sauerstofftransport im Körper zuständig: Das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen nimmt den Sauerstoff in der Lunge auf und gibt ihn wieder an die Körperzellen ab. Fehlt Eisen werden die Zellen, das Gewebe bzw. der ganze Körper nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt.

Klassische Symptome und Ursachen eines Eisenmangels

Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Haarausfall, brüchige Nägel, eine blasse, trockene Haut und eingerissene Mundwinkel (Rhagaden) sind klassische Anzeichen einer Eisenmangelanämie. Sie wird hauptsächlich durch drei Ursachen hervorgerufen: eine unausgewogene Ernährung, erhöhten Blutverlust oder gesteigerten Eisenbedarf.

Eisenmangel durch unausgewogene Ernährung

Von einer Eisenmangelanämie aufgrund einer unausgewogenen Ernährung sind vor allem Vegetarier und Veganer betroffen, die keine tierischen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Es gibt zwar ausreichend pflanzliche eisenhaltige Nahrungsmittel, aber in tierischen Lebensmitteln kommt das Eisen in gebundener Form vor – dem sogenannten Häm-Eisen, Myoglobin. Diese Art des Eisens kann der menschliche Körper besser aufnehmen.

Eisenmangel durch erhöhten Blutverlust

Eine weitere mögliche Ursache einer Eisenmangelanämie ist ein erhöhter Blutverlust. Solche Blutungen können z. B. von  Geschwüren im Verdauungstrakt, chronischen Entzündungen oder blutenden Hämorrhoiden verursacht werden.

Eisenmangel durch gesteigerten Eisenbedarf

Häufig ist auch ein generell erhöhter Eisenbedarf bestimmter Personengruppen Grund für eine Eisenmangelanämie, z. B. bei Heranwachsenden oder Leistungssportlern. Besonders oft sind Frauen im gebärfähigen Alter betroffen, die Eisen durch den Blutverlust während ihrer Menstruation verlieren. Schwangere Frauen müssen genügend Eisen für die Blutbildung ihres Kindes bereitstellen und auch bei stillenden Frauen ist der Eisenbedarf höher.

Diagnose und Behandlung der Eisenmangelanämie

Die Diagnose erfolgt durch eine Blutabnahme Ihres Arztes. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um den genauen Grund festzustellen. Grundlage der Behandlung ist eine eisenreiche Ernährung. Zusätzlich kann in einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten eine Einnahme von Eisentabletten notwendig sein. In seltenen schweren Fällen wird Eisen direkt über die Venen verabreicht, da bei dieser Methode ein geringerer Eisenverlust als bei der Einnahme über den Verdauungstrakt erfolgt. Idealerweise nehmen Sie Eisen ein bis zwei Stunden vor oder nach den Mahlzeiten ein.

Bitte beachten Sie, dass Kaffee und Tee sowie Milchprodukte die Aufnahme von Eisen hemmen. Verzichten Sie auf diese Lebensmittel für die Dauer der Eiseneinnahme besser. Außerdem sollten Sie Eisen nicht gleichzeitig mit Antibiotika (Terazyklinen) oder mit Magenschutzmitteln (Antazida) einnehmen, da diese Mittel und das Eisen sich gegenseitig hemmen und dann vom Dünndarm nicht aufgenommen werden können.

Beugen Sie mit eisenreichen Nahrungsmitteln vor

Der menschliche Körper kann Eisen nur verbrauchen, es selbst aber nicht herstellen – daher muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Normalerweise deckt eine ausgewogene Ernährung den täglichen Eisenbedarf. Männer benötigen durchschnittlich 10 Milligramm, Frauen 15 Milligramm und Schwangere bis zu 30 Milligramm Eisen täglich. Da Ihr Körper nur zehn Prozent des zugeführten Eisens überhaupt aufnehmen kann, sollte mit der Nahrung die zehnfache Menge des täglichen Bedarfs zugeführt werden. Zusätzlich kann die Eisenaufnahme durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C unterstützt werden.

Welche Lebensmittel sind eisenreich? Eisen ist vor allem in tierischen Nahrungsmitteln vorhanden: besonders in rotem Fleisch, Wurst, Innereien, Fisch und Geflügel sowie Milchprodukten. Eisenreiche pflanzliche Nahrungsmittel sind Vollkornprodukte, grüne Gemüsesorten, Hülsenfrüchte (Sojabohnen, weiße Bohnen), Nüsse und bestimmte Gewürze (Petersilie, Mohn, Sesam und Zimt). Der so oft genannte Spinat ist dagegen ein hartnäckiges Ammenmärchen: Er zählt nicht zu den eisenreichen Lebensmitteln.