Antibabypille
Die Pille ist die am häufigsten verwendete und beliebteste Verhütungsmethode. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass eine verlässliche Geburtenregelung sowie ein entspannter Umgang mit Liebe und Sexualität möglich ist.
Die Pille enthält synthetische Sexualhormone, die in ihrer Wirkung den körpereigenen Östrogenen und Gestagenen ähnlich sind. Meistens werden Kombinationen der beiden Hormone möglichst niedrig dosiert als so genannte Mikropillen eingenommen. Daneben gibt es noch reine Gestagenpillen, die als Minipillen bezeichnet werden. Diese sind besonders geeignet für Frauen, die kein Östrogen vertragen.
Die Pille wirkt, indem sie in den normalen Hormonhaushalt der Frau eingreift. Dadurch wird der Eisprung verhindert.
Darüber hinaus besitzt die Pille noch zwei weitere Schutzwirkungen gegen eine ungewollte Schwangerschaft. Zum einen unterdrückt sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und macht damit das Einnisten einer befruchteten Eizelle praktisch unmöglich. Zum anderen stellt sie einen über den gesamten Zyklus zähflüssigen und für die Spermien undurchlässigen Schleimpfropf am Gebärmutterhals sicher.
(Pearl Index 0,4-0,8)
Vorteile
- Die Zuverlässigkeit ist bei der exakten Einnahme sehr hoch, sie ist einfach in der Anwendung.
- Kombinationspräparate helfen, einen unregelmäßigen Zyklus zu regulieren und schmerzhafte, starke Blutungen zu lindern, was vor allem für junge Frauen und Mädchen mit noch nicht regelmäßigem Zyklus oder Menstruationsbeschwerden ein Vorteil sein kann.
- Viele Pillen bieten neben einer hohen Sicherheit eine Reihe weiterer Vorzüge z.B. für Haut, Haar und Figur.
- Die heute üblichen niedrigen Hormonkonzentrationen verursachen kaum noch Nebenwirkungen
Nachteile
- Mit der Pille führt die Frau ihrem Körper regelmäßig Hormone zu, die trotz der heute niedrigen Dosierungen Nebenwirkungen haben können. Daher sollte in einer individuellen Beratung für jede Frau geklärt werden, ob eine Pille überhaupt in Frage kommt und wenn ja, welches Präparat speziell für sie geeignet ist.
- Die wichtigsten Nebenwirkungen abhängig von Präparat und individueller Konstitution der Frau können u.a. sein: Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Bluthochdruck, Migräne, Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel und das Gerinnungssystem. Es besteht in geringem Ausmaß ein erhöhtes Risiko für Gefäßverschlüsse (Thrombosen). Die Pille schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten.
Nuvaring
Der Verhütungsring ist ein einmal monatlich anzuwendender Vaginalring und wird von der Frau selber für drei Wochen in die Scheide eingeführt. Er enthält Hormone, die über die Scheide unter Umgehung der Leber direkt ins Blut gelangen. Deshalb verhütet der Nuvaring mit einer sehr niedrigen Hormondosis effektiv und sicher. Im Blut finden sich gleichmäßige Hormonspiegel. Der Ring wirkt auch bei Erbrechen und Durchfall noch und ist damit zuverlässiger als die Pille.
(Pearl Index 0,25-1,18)
Vorteile
- Die Frau muss nur ein Mal im Monat an die Verhütung denken.
- Der Ring kann selber eingeführt werden.
Nachteile
- ein relativ hoher Preis
- es können, jedoch in seltenen Fällen, Scheideninfektionen auftreten
Drei-Monatsspritze
Die Drei-Monatsspritze ist wie die Minipille ein reines Gestagenpräparat, dass die Eireifung unterdrückt. Das Depot wird alle 3 Monate in den Muskel injiziert und gibt kontinuierlich geringe Mengen des Gestagens an den Körper ab.
(Pearl Index 0,5)
Vorteile
- Die Frau muss nur alle drei Monate an die Verhütung denken.
- Die Sicherheit ist sehr hoch.
Nachteile
- In der Anfangsphase kommt es häufig zu Schmier- und Zwischenblutungen. Je länger eine Frau die Drei-Monatsspitze anwendet, desto eher wird sie aber gar nicht mehr bluten, weil die Gebärmutterschleimhaut degeneriert.
- Nach Jahren der Anwendung wird durch den langen Östrogenmangel dem Knochen Calcium entzogen, was eine Osteoporose zur Folge haben kann.
Evra (Verhütungspflaster)
Bei dem Verhütungspflaster handelt es sich um eine weitere hormonelle Verhütungsmethode. Die durch die Haut abgegebenen Hormone wirken wie die Pille und bieten eine sichere Verhütung. Für drei Wochen wird ein Pflaster auf eine saubere, trockene Hautstelle aufgeklebt (zum Beispiel auf Bauch, Po, Außenseite des Oberarms oder Oberkörper). In der vierten Woche setzt die Periodenblutung ein.
(Pearl Index 0,72-0,9)
Vorteile
- Das Pflaster eignet sich auch für sportliche Frauen, da es gut haftet.
Nachteile
Einige Studien weisen allerdings auf ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien hin, daher sollte die Frau möglichst nicht rauchen.
Hormonimplantat (Implanon)
Bei dem Hormonstäbchen handelt es sich um ein etwa streichholzgroßes, biegsames, gut verträgliches Stäbchen aus Kunststoff, das ein Gestagen enthält.
Anwendung
Es wird vom Frauenarzt nach einer lokalen Betäubung direkt unter die Haut an der Innenseite des Oberarmes gesetzt und gibt täglich eine geringe Dosis des Hormons frei.
(Pearl Index ca. 0,1)
Vorteile
- Das Stäbchen eignet sich für Frauen, die eine sichere Verhütung über drei Jahre wünschen oder Östrogene nicht vertragen.
- Auch in der Stillzeit kann es eingesetzt werden.
- Erbrechen oder Durchfall beeinträchtigen die Wirkung des Stäbchens nicht.
- Studien haben gezeigt, dass das Hormonstäbchen ein sehr sicheres Verhütungsmittel ist.
Nachteile
- Nachteilig ist, dass es manchmal zu Veränderungen der Periode kommen kann (stärker werden, häufigere Zwischenblutungen oder ganz ausbleiben).
Notfallkontrazeption (Pille danach)
Die Pille danach ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für ein hormonell wirksames Präparat zur Empfängnisverhütung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Die Pille danach muss so früh wie möglich und innerhalb einer bestimmten Frist nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Sie ist nicht als routinemäßiges Verhütungsmittel gedacht, sondern als Notlösung für ungeschützten Geschlechtsverkehr an möglicherweise fruchtbaren Tagen der Frau.
Sie verhindert eine Schwangerschaft vor allem durch die Hemmung des Eisprungs. Zusätzlich werden andere Mechanismen wie die Behinderung der Spermien und die Hemmung der Einnistung einer befruchteten Eizelle diskutiert.
Das Medikament ist verschreibungspflichtig, das heißt ein Besuch bei der Frauenärztin ist erforderlich.
Mögliche Nebenwirkungen sind z.B. Übelkeit oder Erbrechen. Auch der Monatszyklus kann beeinträchtigt werden durch irreguläre Blutungen.