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Bei Kinderwunsch an Folsäure denken

Frauen die schwanger werden möchten, wird empfohlen bereits vorsorglich Folsäure einzunehmen.

Folsäure ist ein wasserlösliches B Vitamin. Eine ausreichende Versorgung ist wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes im Mutterleib.

Dieses Vitamin ist wichtig bei der Teilung und Vermehrung von Zellen und sorgt für ein gesundes Wachstum insbesondere bei der Ausbildung des Rückenmarkskanals. Folsäure wird zur Schließung des Neuralrohres beim Kind benötigt und beugt zusätzlich anderen Fehlbildungen vor.

Ein Mangel an Folsäure kann zu sog. Neuralrohrdefekten (z.B. Spina bifida) führen. Da sich das Neuralrohr bereits zwischen dem 22. und 28. Schwangerschaftstag schließt, ein Zeitraum in dem viele Schwangere noch gar nicht wissen dass sie schwanger sind, wird die Einnahme schon bei geplanter Schwangerschaft empfohlen.

Folsäure ist in vielen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln vorhanden.

Zu nennen sind: grüne Gemüse (Spinat, Broccoli), Hülsensfrüchte, Vollkorngetreideprodukte sowie Zitrusfrüchte und Säfte. Die empfohlene Folsäuremenge ist altersabhängig, das bedeutet für Jugendliche und Erwachsene eine Menge von 400 µg täglich. Schwangere haben einen um 50% erhöhten Bedarf das heißt etwa 600 µg. Der normale Folsäurebedarf kann bei einer entsprechend ausgewogenen Ernährung gedeckt werden. Studien haben allerdings gezeigt, dass nur etwa 20% der deutschen Bevölkerung die empfohlene Menge von 400 µg Folsäure über ihre Ernährung zu sich nehmen.

Über die Höhe der zusätzlich zu ergänzenden Folsäureeinnahme gibt es unterschiedliche Empfehlungen.

Eine Ergänzung von 800 µg 4 Wochen vor einer Schwangerschaft bis einschließlich der 12. SSW, ist sinnvoll. Danach kann auf eine Dosierung von 400 µg reduziert und in der verbleibenden Zeit der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit weiter eingenommen werden.

Ein Folsäuremangel kann neben Neuralrohrdefekten auch für andere Mißbildungen ursächlich sein, wie z.B. Herzfehler, Lippen-Kiefergaumenspalten und Nierenfehlbildungen.

Durch vorbeugende Einnahme kann das Risiko eines Neuralrohrdefektes um bis zu 70% gesenkt werden.

Auch Jodmangel kann Risiko für Fehlgeburten und Fehlbildungen erhöhen. Daher  wird empfohlen 100-150 µg Jodid während der gesamten Schwangerschaft  ergänzen.