In vielen anderen Ländern ist die Brustkrebsrate noch höher als in Deutschland: dazu zählen die USA, Belgien, Großbritannien und die Niederlande. Allerdings erkranken in anderen Ländern wie in Schweden, der Schweiz, Tschechien und Österreich weniger Frauen an Brustkrebs. Fachleute glauben, dass für diese Unterschiede vor allem der unterschiedliche Lebensstil verantwortlich ist.
Ein gesunder Lebensstil senkt das Erkrankungsrisiko
Viele Studien haben gezeigt, dass ein gesunder Lebensstil eine wichtige Rolle spielt, um das eigene Erkrankungsrisiko zu mindern. Dabei ist nicht nur wichtig was man isst, sondern auch wie viel, d.h. die Energiebilanz. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass etwa 30 Prozent aller Krebserkrankungen in den westlichen Ländern auf ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zurückzuführen sind. Dies ist besonders wichtig für Dickdarm-/Enddarm- und Brustkrebs.
Das metabolische Syndrom
Der Hintergrund für diese Situation ist das sogenannte metabolische Syndrom. Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt: Wenig Bewegung und Übergewicht führen zu einer dauerhaften Entgleisung des Stoffwechsels. Die Blutfette und der Blutzucker sind chronisch erhöht, was wiederum zu einer chronischen Entzündung auf zellulärer Ebene führt. Die Folge sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und eben auch einige Krebserkrankungen. Belegt ist laut WHO: Übergewicht erhöht das Brustkrebsrisiko und auch das Risiko für Darmkrebs, Gebärmutterkörperkrebs und Nierenzellkrebs.
Übergewicht und Alkohol als Risikofaktoren für Brustkrebs
Vor allem für Frauen nach den Wechseljahren scheint Übergewicht ein Risikofaktor für Brustkrebs zu sein. Das Risiko für Brustkrebs ist bei übergewichtigen Frauen nach der Menopause 30 bis 50 Prozent höher als bei normalgewichtigen Frauen. Ähnliches gilt für Alkoholkonsum. Dabei steigt das Risiko dosisabhängig: 15 bis 30 g Alkohol pro Tag – was zwei Gläsern Wein entspricht – erhöht das Brustkrebsrisiko um 33 Prozent. Ein exzessiver Genuss von vier bis fünf Gläsern pro Tag lässt das Risiko um 55 Prozent steigen. Bewegung und Sport hingegen schützen vor Brust- und Darmkrebs. Auch Obst und Gemüse haben einen positiven Einfluss.
Unsere Empfehlungen zur Senkung des Brustkrebsrisikos
Eine Garantie nicht an Krebs zu erkranken, erreichen wir leider nicht alleine mit einer gesunden Lebensführung. Dazu sind die Ursachen von Krebs zu vielschichtig und auch individuell sehr verschieden. Mit diesen Empfehlungen können Sie aber zumindest Ihr Risiko senken und auch Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern:
- Bewegen Sie sich viel, seien Sie im Alltag körperlich aktiv und treiben Sie regelmäßig
Sport. - Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung, z. B. mit Getreide, Hülsenfrüchten, Naturreis, Vollkornpasta und Vollkornbrot. Essen Sie viel Obst und Gemüse, am besten roh und ungeschält. Sollten Sie Rohkost nicht so gut vertragen, dann auch gerne leicht gegart und noch bissfest.
- Reduzieren Sie die Aufnahme tierischer Fette.
- Trinken Sie pro Tag mindestens zwei Liter Wasser, Tee oder Schorle.
- Verzichten Sie auf Tabakkonsum.
- Vermeiden Sie Übergewicht.
- Trinken Sie wenig (oder noch besser keinen) Alkohol, maximal zwei Getränke für Männer und ein Getränk pro Tag für Frauen.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.