Humane Papillomaviren – abgekürzt HPV – sind die am häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragenen Viren der Welt. 120 verschiedene Arten von HP-Viren sind bekannt, von denen 40 die Geschlechtsorgane befallen. Einige dieser Viren verursachen Feigwarzen an den Genitalien, andere Typen (16 und 18) sind an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs – dem Cervixcarzinom – beteiligt.
Wer kann sich mit HPV infizieren?
80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen erkranken einmal in ihrem Leben an HP-Viren. Besonders oft infizieren sich junge, sexuell aktive Menschen bis zum 25. Lebensjahr. In mehr als 90 Prozent der Fälle heilt die HPV-Infektion auch ohne Therapie innerhalb von zwei Jahren folgenlos aus. Die Infektion verursacht normalerweise keine Beschwerden. Bleibt die Infektion allerdings über viele Jahre bestehen, entwickelt sich bei ca. zwei bis drei Prozent der infizierten Frauen Gebärmutterhalskrebs. Jährlich erkranken in Deutschland rund 6.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und noch immer sterben 2.000 Frauen pro Jahr an der Erkrankung. Wird eine HPV-Infektion frühzeitig erkannt, existiert eine nahezu hundertprozentige Heilungschance.
Welche Risikofaktoren gibt es?
HP-Viren werden vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Kondome schützen, allerdings liegt das Risiko an einer HPV-Infektion zu erkranken, trotz der Verwendung von Kondomen noch immer bei bis zu 50 Prozent. Die Papillomaviren können auch durch den von Kondomen nicht abgedeckten Schambereich übertragen werden und sich anschließend ausbreiten. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, sexueller Kontakt im Alter unter 16 Jahren und häufig wechselnde Geschlechtspartner.
Wie sinnvoll ist eine HPV-Impfung?
Eine HPV-Impfung verringert das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken deutlich. Zwei Impfstoffe stehen zur Verfügung, die gegen die beiden häufigsten für Gebärmutterhalskrebs verantwortlichen Virustypen (16/18) schützen sowie Krebsvorstufen vorbeugen können. Untersuchungen haben gezeigt, dass die HPV-Impfung einen langfristigen und wirksamen Schutz bietet. Allerdings sollten Sie auch immer zur jährlichen Krebsvorsorge gehen: Denn auf der einen Seite deckt die Impfung nicht alle Hochrisiko-Papilloma-Virustypen ab, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Auf der anderen Seite können auch andere Krankheiten für einen auffälligen Abstrich verantwortlich sein. Am besten schützen Sie sich vor Gebärmutterhalskrebs durch eine regelmäßige Krebsvorsorge und die HPV-Impfung.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt eine Impfung für alle Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren. Idealerweise sollte die Impfung schon vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, da auch beim „ersten Mal“ eine Ansteckung mit HPV möglich ist. Auch für bereits sexuell aktive Frauen ab 18 Jahren ist eine Impfung sinnvoll – ich berate Sie gerne dazu. Die Kosten der Impfung werden bei Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Manche Kassen übernehmen die Impfung sogar bis zum 26. Lebensjahr. Auch private Krankenkassen übernehmen normalerweise die Kosten für die empfohlene Impfung – bitte besprechen Sie die Details mit Ihrer Krankenkasse.
Wie läuft eine HPV-Impfung ab?
Für einen optimalen Impfschutz werden in sechs Monaten insgesamt drei intramuskuläre Impfungen verabreicht. Häufig äußern besorgte Mütter Fragen zur Sicherheit und Nebenwirkungen der Impfstoffe – diese wurden umfassend auf ihre Sicherheit geprüft. Mit den Impfstoffen wurden bereits über 70 Millionen Impfungen durchgeführt. Wie bei allen Routineimpfungen können dennoch einige Nebenwirkungen auftreten, wie beispielsweise Hautreaktionen, Rötungen, Schwellungen oder Blutungen an der Einstichstelle, vorübergehende Temperaturerhöhung oder Juckreiz.
Sie haben noch Fragen zu humanen Papillomaviren oder der HPV-Impfung? Melden Sie sich bei mir, ich helfe Ihnen gerne weiter.