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Trendthema Intimchirurgie

In den letzten Jahren hat die Zahl der Operationen an den weiblichen Geschlechtsorganen stark zugenommen. Wir möchten Sie für das Thema sensibilisieren, Sie über die wichtigsten Operationen informieren und über mögliche Risiken aufklären.

Seinen Ursprung hat der Trend Intimchirurgie in den USA. Seit zehn bis 15 Jahren werden auch in Deutschland Intimoperationen durchgeführt und zählen mittlerweile zu den 13 beliebtesten Eingriffen. Dabei liegt das Durchschnittsalter der nach Korrekturoperationen nachfragenden Frauen zwischen 30 und 50 Jahren. Häufig interessieren sich auch Frauen nach der Menopause für die Eingriffe, da sich in dieser Lebensphase durch harmlose Fettablagerungen die Schamlippen und der Schamhügel vergrößern.

Welche Arten von Intimoperationen gibt es?

Schamlippenverkleinerungen, Vergrößerungen des G-Punktes oder auch die Rekonstruktion des Jungfernhäutchens sind typische intimchirurgische Operationen. Bei der Wiederherstellung des Jungfernhäutchens spielen meist psychosoziale Gründe eine Rolle, insbesondere bei Frauen aus anderen Kulturkreisen – um z. B. als Jungfrau in die Ehe zu gehen. Ein anderer Eingriff ist die Unterspritzung des G-Punktes mit Kollagen, Hyaluronsäure oder Fettgewebe. Der G-Punkt ist die erogene Zone in der vorderen Vaginalwand der Scheide, auch Gräfenberg-Zone genannt. Die Vergrößerung soll mehr sexuelle Lust verschaffen. Da die Existenz des G-Punktes allerdings bis heute wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt ist, sollte auch die entsprechende Operation sehr kritisch beurteilt werden.

Was sind die Gründe für intimchirurgische Operationen?

Eher selten sind Intimoperationen medizinisch notwendig. Oft wird der Wunsch von Frauen geäußert, die Schmerzen beim Sport oder beim Sex haben. In den meisten Fällen werden die Korrekturoperationen aus ästhetischen Gründen durchgeführt. Durch das heute gängige Rasieren ist der Blick auf die Intimzone freigelegt und der Vergleich mit anderen Frauen erleichtert: Dabei hat sich ein Ideal- bzw. Wunschbild des weiblichen Genitale etabliert, das häufig nichts mit der Realität nichts zu tun. Bei dieser Idealvorstellung ist die Vagina eine geschlossene Muschel, bei der die äußeren die inneren Schamlippen bedecken. Tatsächlich ist das fast nie der Fall. Das Aussehen kann enorm variieren, was den meisten Frauen nicht bewusst oder bekannt ist. Leider empfinden viele Frauen in der heutigen Zeit ihre Intimzone als unästhetisch oder hässlich und fühlen sich unwohl. Für einige Frauen ist dies ein so ernstes Problem, dass sich daraus psychische Erkrankungen mit Unsicherheiten und Störungen in der Sexualität entwickeln können. Sind Sie verunsichert, was eigentlich „normal“ ist? Gerne sprechen wir mit Ihnen über Ihr intimes Erscheinungsbild, klären Sie über die riesige Vielfalt auf und können Sie fast immer beruhigen, dass Ihre Intimzone völlig normal ist.

Intimchirurgie birgt verschiedene Risiken

Vor einem intimchirurgischen Eingriff sollten Sie sich ausführlich beraten lassen und detailliert über die Operations- und Narkoserisiken informieren. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, die Vor- und Nachteile Ihrer individuellen Situation sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Bei Vorerkrankungen wie z. B. Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen besteht beispielsweise ein erhöhtes Operationsrisiko. Bei übergewichtigen Patientinnen und Raucherinnen ist außerdem das Thrombose- und Embolierisiko größer. Weitere mögliche Komplikationen eines Eingriffs sind Entzündungen, Wundheilungsstörungen und Narbenbildungen. Leider kann es auch zu postoperativen Nervenstörungen kommen, die eine verminderte sexuelle Empfindlichkeit oder auch Schmerzen beim Sex zur Folge haben. Bitte beachten Sie diese Aspekte bei Ihrer Entscheidung.

Gerne beraten wir Sie ausführlich in einem persönlichen Gespräch zu den Vor- und Nachteilen von Intimoperationen und stehen Ihnen bei diesem komplexen Thema zur Seite.