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Was ist eine Chlamydieninfektion?

Durch ausbleibende oder unspezifische Symptome bleibt eine Chlamydieninfektion oft unerkannt. Wird sie nicht behandelt, kann sie die Geschlechtsorgane schwer schädigen. Ein einfacher Test bringt Klarheit.

Die Infektion mit Chlamydien ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Das verantwortliche Bakterium befindet sich im Vaginalsekret oder im männlichen Sperma und wird durch ungeschützten vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr übertragen. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 300.000 Menschen an einer Chlamydieninfektion. Frauen sind dabei deutlich öfter betroffen als Männer.

Eine Chlamydieninfektion zeigt häufig keine Symptome

Eine Infektion mit Chlamydien ist tückisch, da häufig keine oder nur unspezifische Symptome auftreten. Etwa sieben von zehn Frauen und fünf von zehn Männern leiden überhaupt nicht unter Beschwerden und wissen so nichts von ihrer Erkrankung. Bei Frauen können Zwischenblutungen, Blutungen direkt nach dem Verkehr, ungewöhnlicher Ausfluss oder Schmerzen beim Wasserlassen auf eine Chlamydieninfektion hinweisen.

Eine unbehandelte Infektion kann im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen

Besonders Frauen sollten eine Erkrankung ausschließen: Bleibt die Infektion unentdeckt, kann sich der Gebärmutterhals entzünden. Weitere mögliche Folgen sind akute Entzündungen der Gebärmutter, der Eileiter oder der Eierstöcke. Wird die Infektion dauerhaft nicht behandelt, kann eine Chlamydieninfektion schwerwiegende gesundheitliche Schäden der Geschlechtsorgane verursachen: z. B. eine Verwachsung der Eileiter, eine Bauchhöhlenschwangerschaft oder im schlimmsten Fall die Unfruchtbarkeit der Frau. Zurzeit wird darüber diskutiert, dass für die Hälfte der unfruchtbaren Frauen die Ursache eine abgelaufene Chlamydieninfektionen ist.

Vorbeugung durch die Benutzung von Kondomen

Besonders sexuell aktive Menschen unter 25 Jahren mit wechselnden Geschlechtspartnern sind von einer Chlamydieninfektion betroffen. Mit einem Urintest wird überprüft, ob eine Erkrankung vorliegt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, kann eine Chlamydieninfektion sehr gut mit einem Antibiotikum behandelt werden. Einen jährlichen Test für Frauen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse. Jedes Paar kann aber auch selbst aktiv einer Erkrankung vorbeugen: Die Benutzung von Kondomen verhindert eine Übertragung der Bakterien.

Die Infektion gefährdet auch die Schwangerschaft

In der Schwangerschaft verursacht eine Chlamydieninfektion in einigen Fällen einen vorzeitigen Blasensprung oder eine Frühgeburt. Auch eine Infektion des Neugeborenen während der Geburt ist möglich. Folgen können Bindehautentzündungen oder eine Lungenentzündung sein. Pro Jahr erkranken rund 20.000 Babys an einer chronischen Chlamydieninfektion.