Wie wird ein Abstrich durchgeführt?
Wir schauen beim Abstrich mit einem kleinen Instrument – dem Spekulum – in die Scheide hinein. Dabei entnehmen wir mit einem Spatel Zellen von der Oberfläche des Muttermundes und mit einem Bürstchen Zellen aus dem Gebärmutterhalskanal. Diese Zellen werden auf einem Glasplättchen ausgestrichen, mit einer Alkohollösung fixiert und in einem zytologischen Labor untersucht.
Der PAP-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Im Labor wird der Abstrich einem PAP-Test unterzogen. Der PAP-Test wurde nach seinem Erfinder George Papanicolau benannt, der den Test erstmals 1928 in den USA vorgestellt hat. Dazu werden die Zellen mit einer speziellen Färbelösung behandelt und dann unter dem Mikroskop untersucht. Der PAP-Test dient dazu auffällige Zellveränderungen, Krebsvorstufen und Krebserkrankungen am Gebärmutterhals frühzeitig zu erkennen. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Beitrag zur Bedeutung eines auffälligen PAP-Abstriches. Anhand des Abstriches können auch Rückschlüsse auf den Hormonstatus und die Zyklusphase der Frau gezogen werden. Außerdem geben manche Zellveränderungen Hinweise auf bestimmte Infektionen (z. B. HPV-Infekte, bakterielle Infektionen oder Pilzbesiedlungen).
Zusätzliche Untersuchung des Muttermundes beim Abstrich
Außerdem können wir bei der Vorsorge den Muttermund mithilfe eines Kolposkops genauer untersuchen. Dabei schauen wir mit einem Vergrößerungsglas – einem speziellen Mikroskop – den Muttermund und seine Umgebung an. Kleinste Veränderungen werden damit bereits frühzeitig erkannt. Durch Betupfen des Muttermundes mit Essigsäure oder Jod können auffällige krankhafte Bereiche identifiziert werden. Seien Sie auch hier beruhigt, auch diese Form des Abstriches ist nicht schmerzhaft. Das Betupfen des Muttermundes spüren Sie nicht.
Was passiert bei einem auffälligen Befund?
Manchmal ergibt ein Abstrich kontrollbedürftige, d.h. leichte bis mittelgradige Zellveränderungen, die wir zunächst in drei- bis sechsmonatigen Abständen kontrollieren. Bleibt ein Abstrich über längere Zeit auffällig oder ergibt der PAP-Test einen abklärungsbedürftigen Befund, kann eine gezielte Gewebeprobe – eine Biopsie – erforderlich werden. Bleibt der Befund trotz der Gewebeprobe unklar oder liegt die Zellveränderung so weit im Gebärmutterhals, dass sie nicht mit dem Kolposkop eingesehen werden kann, wird eine Konisation empfohlen. Hierbei wird in Vollnarkose eine kegelförmige Umschneidung des Muttermundes mit einer elektrischen Drahtschlinge oder einem Laser vorgenommen. Werden die auffälligen Bereiche im gesunden Gewebe mit freien Schnitträndern entfernt, ist keine weitere Behandlung erforderlich. Mit der Konisation erfolgt immer auch eine Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut, um Ausdehnungen von bösartigen Erkrankungen auf die Gebärmutterhöhle auszuschließen.
Regelmäßige Vorsorge dient der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Seit Einführung des PAP-Testes wurde die Sterblichkeit an Gebärmutterhalskrebs um die Hälfte reduziert. Frühe Formen und Vorstadien von Gebärmutterhalskrebs können meistens gut behandelt werden und die Gebärmutter bleibt erhalten. Wir möchten Ihnen deshalb ans Herz legen, einmal jährlich Ihre Vorsorge wahrzunehmen und den PAP-Test durchführen zu lassen. Ausführliche Informationen finden Sie auch in unserem Artikel „So schützen Sie sich bestmöglich vor Gebärmutterhalskrebs“.
Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich sehr gerne bei uns.