Ein gehäuftes Auftreten von Zikavirus-Infektionen wird zurzeit u.a. in mittel- und südamerikanischen Ländern (insbesondere Mexiko, Brasilien und Kolumbien) sowie einigen Inseln Ozeaniens beschrieben. Auf den Menschen übertragen wird das Virus durch Mücken der Gattung Aedes und anderen Stechmücken. Die Gefahr für Schwangere: Es kann im Mutterleib beim ungeborenen Baby Fehlbildungen des Gehirns verursachen, vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel.
Wie verläuft eine Zikavirus-Infektion?
Eine Infektion mit Zikaviren verläuft oft mild oder asymptomatisch. Typische Beschwerden sind leichtes Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen und Bindehautentzündungen. Seltener sind Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Erbrechen. Die Symptome treten drei bis zwölf Tage nach einem infektiösen Mückenstich auf und dauern bis zu einer Woche an. Todesfälle werden nur vereinzelt bei Menschen beschrieben, die unter Vorerkrankungen leiden, die das Immunsystem schwächen wie z. B. Rheuma, Diabetes oder eine Herzinsuffizienz. Der Nachweis einer akuten Infektion ist bis zu drei Tage nach Beginn der Beschwerden im Blutserum oder Plasma und bis zu 14 Tage im Urin möglich. Eine Verbreitung in Deutschland ist zwar theoretisch möglich, aber durch die Übertragung der hierzulande eher nicht vorkommenden Stechmücken wenig wahrscheinlich. In Einzelfällen wurde allerdings auch eine Übertragung durch sexuellen Kontakt zu akut Erkrankten beschrieben. Eine spezifische Behandlung oder Impfung gegen das Zikavirus gibt es momentan nicht. Schutz besteht lediglich durch die Vermeidung von Mückenstichen.
Welche Auswirkungen hat eine Zikavirus-Infektion auf ein ungeborenes Kind?
In Brasilien wurden seit Oktober 2015 mehr als 11.000 Infektionen mit dem Zikavirus gezählt. Zeitgleich wurde ein massiver Anstieg von Hirnfehlbildungen (die sogenannte Microzephalie) bei Neugeborenen beobachtet. Erkrankten 2014 nur 150 Kinder, waren 2015 ca. 2.700 bis 3.000 Säuglinge betroffen. Diese Babys werden mit einem zu kleinen Kopf und damit folglich einem zu kleinen Gehirn geboren, was zu geistigen Behinderungen und neurologischen Störungen führt. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer Zikavirus-Infektion und einer Microzephalie ist zwar bislang nicht eindeutig bewiesen, aber die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass ein Zusammenhang sehr wahrscheinlich ist. Das Virus RNA konnte im Blut und im Gewebe bzw. Fruchtwasser von betroffenen Säuglingen nachgewiesen werden.
Das sollten Sie als Schwangere beachten
Als Schwangere sollten Sie nicht notwendige Reisen in Zika-Ausbruchsgebiete vermeiden. Die Risikogebiete können abgerufen werden über www.paho.org/zikavirus. Ist der Aufenthalt in einem Risikogebiet nicht zu vermeiden, sollten Sie sich – auch wenn Sie eine Schwangerschaft planen – vor Antritt der Reise von einem Tropen- oder Reisemediziner beraten lassen. Schützen Sie sich vor Ort konsequent vor Mückenstichen durch langärmlige Kleidung, Schutzcremes (sogenannte Repellenzien), Mückengitter, die Verwendung von Moskitonetzen und den Aufenthalt in klimatisierten mückensicheren Räumen. Schwangere, die innerhalb von drei Wochen nach ihrer Rückkehr aus einem Risikogebiet die Symptome einer Zikavirus-Infektion aufweisen, sollten auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Auch Schwangere ohne Beschwerden, sollten bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung ihren Frauenarzt auf die Reise in ein Zika-Gebiet hinweisen.
Haben Sie Fragen oder sind Sie unsicher zum Thema Zikavirus, sprechen Sie uns gerne an.